Chief Sovereignty Officer: Signal für eine neue digitale Ära
Ein Kommentar von Frank Baalbergen, Chief Information Security Officer bei Mendix, ein Siemens-Unternehmen

Bei der Digitalen Transformation können sich Unternehmen nicht mehr ausschließlich auf Innovation, Effizienz oder Customer Experience konzentrieren. Um ihren strategischen Handlungsspielraum im Kontext globaler Unsicherheiten zu wahren, müssen sie zunehmend Security, die Einhaltung von Regularien und ihre digitale Souveränität berücksichtigen.
Warum neue Rollen entstehen
Die Digitale Transformation verändert nicht nur Technologien, sondern auch Managementstrukturen. Lange Zeit standen CIOs und CTOs im Mittelpunkt der IT-Strategie. Dies reicht heute jedoch nicht mehr aus. Themen wie Datenhoheit, die Einhaltung europäischer Verordnungen wie DSGVO, DORA und NIS2, geopolitische Risiken und die Abhängigkeit von globalen Technologieanbietern sind zu zentralen Elementen der Unternehmensstrategie geworden. Sie dürfen nicht als Nebensächlichkeiten behandelt werden, sondern erfordern Verantwortlichkeit auf höchster Ebene.
Die Tatsache, dass T-Systems nun als eines der ersten Unternehmen eine Chief Sovereignty Officer ernannt hat, ist daher mehr als ein symbolischer Schritt. Es zeigt, dass digitale Abhängigkeiten für Unternehmen eine ebenso kritische Rolle spielen wie finanzielle Risiken oder Compliance-Lücken.
Wer digitale Souveränität ernst nimmt, sendet in Zeiten zunehmender Unsicherheit ein starkes Signal der Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit an seine Kunden. Wichtig ist, dass Souveränität kein Widerspruch zu Offenheit oder Innovationskraft ist. Vielmehr schafft sie den sicheren, konformen und transparenten Rahmen, der mutige digitale Innovationen überhaupt erst ermöglicht.
Der nächste Schritt
Für uns bei Mendix ist klar, dass Low-Code-Technologie, Plattform-Ökosysteme und KI-Innovationen zunehmend mit der Frage verbunden sind, wie sicher, konform und souverän Unternehmen diese Technologien einsetzen können. Genau hier liegt die Schnittstelle zwischen der Digitalen Transformation und dem Bedarf an neuen Verantwortlichkeiten auf C-Level.
Die Position eines Chief Sovereignty Officers ist daher kein exotisches Experiment, sondern die logische Konsequenz eines neuen digitalen Zeitalters, das komplexer, vernetzter und regulierter geworden ist. Die Verknüpfung von Souveränität mit Sicherheits- und Compliance-Anforderungen stärkt die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen, erhält das in sie gesetzte Vertrauen und macht ihre Innovationsstrategien zukunftssicher.
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Über Mendix
Mendix, ein Siemens-Unternehmen, ist die einzige Low-Code-Plattform, die für die gesamte Komplexität der Softwareentwicklung in Unternehmen ausgelegt ist. Der Einsatz von Einzellösungen für abteilungsspezifische Herausforderungen löst die Probleme auf einer Mikroebene. Um jedoch einen signifikanten Einfluss auf ein Unternehmen auszuüben, muss man einen Schritt weiter gehen und leistungsstarke Portfolios aufbauen, die einen nachhaltigen und strategischen Effekt erzielen. Mit Mendix können Unternehmen komplexere, transformative Initiativen in Angriff nehmen, indem sie alle Beteiligten in die Bedarfserfassung, Ideenfindung und Wertermittlung im gesamten Lebenszyklus des Softwareportfolios einbeziehen und sich auf Governance und Kontrolle verlassen. Organisationen mobilisieren so ihre Veränderungsbereitschaft und können schneller Ergebnisse erzielen.
Mehr als 4.000 Organisationen in 46 Ländern nutzen die Low-Code-Plattform von Mendix. Die aktive Community von mehr als 300.000 Entwickelnden hat über 950.000 Anwendungen erstellt.
Sabine Felber / Oliver Sturz